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Alea iacta est

Es gibt dutzende Würfelsysteme, die alle nach einem ähnlichen Verfahren vorgehen: Der SL legt eine Schwierigkeit fest, der Spieler hat entsprechende Werte und kann würfeln. Der Würfel ist gefallen – und jetzt?

Würfelergebnisse geben uns Sicherheit, sie gaukeln uns Gerechtigkeit vor, aber muss das immer so sein? Ist es nicht auch manchmal sinnvoll nicht nur in schwarz-weiß, sondern in anderen Kategorien zu denken? Es folgen ein paar Ansätze, die so z.T. auch von dem ein oder anderen System genutzt werden.

Interpretation des Ergebnisses

Bei Cthulhu wird explizit angesprochen, das eine nicht gelungene Probe nicht zwangsweise mit dem Scheitern des Vorgehens gleichzusetzen ist. Man kann den Feind vielleicht sehen, wird aber auch gesehen. Das Türschloss kann geknackt werden, allerdings bricht der Dietrich ab oder es wird soviel Lärm verursacht, dass andere Probleme entstehen. Einige narrative Rollenspiele geben diese Interpretation in Spielerhand und betrachten neben Erfolg und Misserfolg auch noch Vor- und Nachteile. Eine Probe kann also, wie im obigen Beispiel gelingen und trotzdem einen Nachteil mit sich bringen. Fate gibt den Spielern noch mehr Freiheit und lässt sie nach dem Wurf ihr Ergebniss interpretieren und etwaige Haken in kauf nehemen, wenn sie die Probe dennoch schaffen wollen.

Die Interpretation von Ergebnissen verlangt zwar ein gewisses Improvisationsvermögen, das entwickelt sich mit etwas Übung allerdings stetig. Außerdem kann man nicht jeden Mißerfolg aufwerten, da sonst keine Proben nötig wären. Die Vor- und Nachteile können allerdings auch gut in anderen Systemen gewinnbringend ergänzt werden.

Eine kleine Auswahl der unterschiedlichsten Würfel, die zum Einsatz kommen.

Erfolgsgerade

Ändern wir unsere Betrachtung und gucken auf die positiven Ausgänge unserer Ergebnisse. Egal ob nun Steigerungen, Erfolgsgerade oder volle Erfolge – viele Systeme nutzen eine Hierachie von Erfolgen. Bei der Suche nach Hinweisen kann selbst ein Misserfolg vielleicht den Fund einer offensichtlichen Quelle sein, oder aber eine „falsche“ Fährte die kostbare Zeit fordert. Ein Erfolg bringt das gewünschte Ergebnis, je nach weiterem Erfolgsgraden findet man weiter Informationen die im weiteren Verlauf positiv beeinflussen. So wird beispielsweise der Aufenthaltsort eines Dämons bei einem Erfolg herausgefunden, bei einem höheren Erfolg kann man ihn z.B. klassifizieren und bei einem größtmöglichen Erfolg findet man noch etwas über seine Schwächen hinaus.

Man muss sinnvoll unterscheiden in welchen Situationen diese Steigerungen möglich sind und sollte dies gegenüber den Spieler ggf. andeuten. Sollte ein Spieler beispielsweise Ressourcen ausgeben um sein Ergebniss zu verbessern um dann festzustellen das es keine Auswirkungen hat, kann sehr frustrierend sein. Auf der anderen Seite kann man so auch spannung erzeugen, wenn sie nur schwache Erfolge erzielen.

Meta-Währung

Schicksalpunkte, Bennies, Fate-Punkte,… viele Rollenspiele haben mittlerweile eine Währung im Spiel, die einige Zusatzfähigkeiten bereitstellen. In den meisten Fällen ist auch das neu-würfeln eine dieser Möglichkeiten. Eine mächtige Option die dem Spieler sehr viel Freiheiten gibt. Ist die Probe mißlungen, wäre die Aktion gescheitert, haben die Spieler die Macht die Geschehnisse umzuschreiben und einen für sie passenderen Ausgang zu erzwingen. Selbst die Investigatoren bei Cthulhu können Proben forcieren oder (mit optionalen Regeln) auch Glück ausgeben und einen positiveren Ausgang zu erzwingen. – Man muss sich an der Stelle bewusst machen, dass diese Varianten den eigentlichen Sinn des Würfelns (ein Zufallsereigniss nach vorgegebenen Regeln erzeugen) deutlich abschwächt oder vielleicht sogar komplett untergräbt. Auf der anderen Seite hat man etwas mehr Einfluss auf die Handlung, kann in einigen (für einen selber wichtigen) Bereichen Punkten und es gibt weniger Frustmomente. Außerdem sind diese Art der Ressourcen nicht ohne Grund limitiert.

Fazit

Ein Würfelergebnis ist nicht so eindeutig wie man es zunächst annehmen kann. Es gibt eine große Bandbreite an Varianten, die sowohl den Spielleitern als auch den Spielern mehr Möglichkeiten bieten. Ob man alle Varianten nutzt, welche man nutzt und wann man sie nutzt hängt von den persönlichen Vorlieben, der jeweiliegen Gruppe und dem System bzw. Setting ab.

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